Lebenskraft und Physik (Erkenntnisse von Physikern, die schon etwas in Richtung Erkenntnis einer Lebenskraft gehen könnten): Hans-Peter Emil Dürr

Hans Peter DuerrHans-Peter Emil Dürr (* 7. Oktober 1929 in Stuttgart, gestorben am 18. Mai 2014 in München), deutscher Physiker. Bis Herbst 1997 Direktor am Max-Planck-Institut für Physik (Werner-Heisenberg-Institut) in München.

Leben:

Promotion 1956 bei Edward Teller, von 1958 bis 1976 Mitarbeiter von Werner Heisenberg. Engster Mitarbeiter bzgl. Heisenbergs Projekts eines Versuchs der Eruierung einer vereinheitlichten Feldtheorie der Elementarteilchen. 1969 Habilitation an der Universität München als in Kernphysik, Elementarteilchenphysik und Gravitation forschender Wissenschaftler. Danach zunächst außerplanmäßiger Professor an der Universität München, 1978 Nachfolger von Werner Heisenberg als geschäftsführender Direktor des Max-Planck-Instituts für Physik und Astrophysik des Werner-Heisenberg-Instituts für Physik bis 1980 sowie nochmals von 1987 bis 1992. Später widmete er sich zunehmend angrenzenden Randthemen seiner eigentlichen Kernfachgebiete, darunter erkenntnistheoretischen und gesellschaftspolitischen Fragestellungen.

1995 erhielt die wissenschafts- und forschungskritische internationale Gruppe Pugwash, der er angehörte, den Friedensnobelpreis. Dürr war Mitglied des Club of Rome und Mitglied des Ehren-Kurats der Internationalen Münchner Friedenskonferenz.

2004 Verleihung des Großen Bundesverdienstkreuzes.

2007 Ehrenbürgerrecht der Stadt München.

Frühjahr 2007 Beitritt als Ratsmitglied zum World Future Council auf Anfrage von Jakob von Uexküll.

(Quelle: deutschsprachige Wikipedia, April 2013)

Zitate:

"Im Grunde gibt es Materie gar nicht. Jedenfalls nicht im geläufigen Sinne. Es gibt nur ein Beziehungsgefüge, ständigen Wandel, Lebendigkeit. Wir tun uns schwer, uns dies vorzustellen. Primär existiert nur Zusammenhang, das Verbindende ohne materielle Grundlage. Wir könnten es auch Geist nennen. Etwas, was wir nur spontan erleben und nicht greifen können. Materie und Energie treten erst sekundär in Erscheinung – gewissermaßen als geronnener, erstarrter Geist. Nach Albert Einstein ist Materie nur eine verdünnte Form der Energie [Anmerkung: hier müsste es wohl "verdichtete Form der Energie" heißen]. Ihr Untergrund jedoch ist nicht eine noch verfeinerte Energie, sondern etwas ganz Andersartiges, eben Lebendigkeit. Wir können sie etwa mit der Software in einem Computer vergleichen."

Wenn wir über die Quantenphysik sprechen, sollten wir eine Verb-Sprache verwenden. In der subatomaren Quantenwelt gibt es keine Gegenstände, keine Materie, keine Substantive, also Dinge, die wir anfassen und begreifen können. Es gibt nur Bewegungen, Prozesse, Verbindungen, Informationen. Auch diese genannten Substantive müssten wir übersetzen in: Es bewegt sich, es läuft ab, es hängt miteinander zusammen, es weiß voneinander. So bekommen wir eine Ahnung von diesem Urgrund der Lebendigkeit. Besser gesagt: Wir ahnen und erleben.

Die Felder in der Quantenphysik sind nicht nur immateriell, sondern wirken in ganz andere, größere Räume hinein, die nichts mit unserem vertrauten dreidimensionalen Raum zu tun haben. Es ist ein reines Informationsfeld – wie eine Art Quantencode. Es hat nichts zu tun mit Masse und Energie. Dieses Informationsfeld ist nicht nur innerhalb von mir, sondern erstreckt sich über das gesamte Universum. Der Kosmos ist ein Ganzes, weil dieser Quantencode keine Begrenzung hat. Es gibt nur das Eine.

(Aus Interview im P.M. Magazin, Mai 2007: „Am Anfang war der Quantengeist“)

Weitere Informationen über Dürrs quantenphysikalische Vorstellungen: Viele Videos auf YouTube.